Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathPublic Sphere_sicon: navigation pathMedienräume
 
 
 
 
 

icon: previous page

autonome Zonen: einige der instabilen Bits der Public Domain 2.0.

Heath Bunting: Project-X

Auch schlichte Projekte können schön sein. »Projekt -X«, eine Straßenarbeit von Heath Bunting aus dem Jahr 1996, war von solch schlichter Schönheit. Mit Kreide schrieb Bunting eine Internetadresse auf einen Gehweg, an eine Wand oder auf einen anderen Gegenstand im öffentlichen Raum. Die Adresse ist nach wie vor in Betrieb. Die Idee war herauszufinden, was die Leute tun würden: etwa wirklich nach Hause oder in ihr Büro gehen und die Adresse in einen Webbrowser eingeben? Und wenn sie es taten, welche Erwartungen verbanden sie dann damit? Auf der Website finden sich ein einfacher Fragebogen und die Antworten derjenigen, die sich die Mühe machten, ihn auszufüllen (wenn sie ihn denn selbst ausfüllten).

In Buntings Werk geht es vor allem darum, das Publikum durch kleine Eingriffe zu überraschen, die nicht automatisch als Kunst zu erkennen sind. »Es macht mir großen Spaß, mit meinen Freunden über

 

Kunst und dergleichen zu sprechen, aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich ein Künstler in einem bestimmten öffentlichen Kontext bin«, erklärt Bunting in einem Interview, »das weckt dann eine ganze Reihe von Assoziationen, die sich letztlich kontraproduktiv auf das eigene Werk auswirken«. [11] Über seine Arbeit auf der Straße sagte Bunting 1997, als er als einer der ersten Netzkünstler zur Documenta eingeladen wurde: »Gerade indem man auf die Straße geht und Sachen in der Öffentlichkeit macht, erobert man Privaträume zurück.« [12]

»Project X« war aber offenbar auch Ausdruck des Widerstands gegen die wachsende Popularität der Netzkunst, ja den Hype, den sie 1996 auslöste. »[Project X] erfüllte den Zweck, das Interesse der Öffentlichkeit am Internet auszuloten und so das Interesse der Betrachter zu reflektieren«, schreibt Bunting in einer Ausgabe des Onlinemagazins Switch. [13] »Project X« kombiniert Graffiti und das Internet auf äußerst unpopuläre Weise. Die Kreidekritzeleien wirkten überhaupt nicht eindrucksvoll und waren beiläufig ausgeführt. Doch zu einer Zeit, in der das World Wide Web noch in den Kinderschuhen steckte,

icon: next page