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Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathWahrnehmung
 
empire 24/7 (Staehle, Wolfgang), 1999
 
 
 

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Drehzeit, dargestellter Zeit und Rezeptionszeit, die gerade durch die Verweigerung dramatischer Möglichkeiten die Wahrnehmung von Zeit und eine durch mediale Konventionen geprägte Erwartungshaltung des Publikums in den Mittelpunkt rückt. Viel interessanter als die Frage, was im Film passiert, ist hier die Frage danach, was im Publikum passiert.

Diesem Synchronitätskonzept verleiht Wolfgang Staehle mit »empire 24/7« die zusätzliche Komponente der Gleichzeitigkeit des realen Objekts und seiner dauerhaften, allseits verfügbaren Wiedergabe im selben Moment. Eine Webcam zeigt 7 Tage in der Woche 24 Stunden täglich das sich ständig aktualisierende Bild des unbeweglichen, ikonenhaften Gebäudes im Internet. Medienrealität wird so als realzeitliches Ereignis erlebbar. Permanent verfügbar, prozessual und ohne Original verknüpft das digitale Bild des Empire State Buildings den Ort der Aufzeichnung mit dem Ort des Beobachters und führt damit, typisch für Live-Webcam-Bilder, eine Realität vor Augen, die ansonsten außerhalb unserer Wahrnehmung liegt.

 

II Medium Video

Die Reflexion des Videomediums durch das Ausleuchten seiner Möglichkeiten führt von Beginn an zu einer Auseinandersetzung auf wissenschaftlicher, technischer und künstlerischer Ebene. Technische wie künstlerische Experimente und Erfindungen bringen neue Formen der Bilderzeugung hervor. Wiederum sind es anfänglich zumeist bildende Künstlerinnen und Künstler, die ansonsten mit anderen Medien arbeiten, und sich nun mit der neuen Technologie beschäftigen. So erweitern beispielsweise viele Bildhauer und Performance- Künstlerinnen und -Künstler ihre Darstellungsmittel um den Einsatz von Video in ihren Arbeiten und Aufführungen.[22] Die Intermedialität oder Wechselwirkung von Kunst und Medien beruht jedoch weniger auf technischen Gesichtspunkten als auf dem inhaltlichen Interesse an gesellschaftlichen Kommunikationszusammenhängen. Nicht die technische Umsetzung steht deshalb im Mittelpunkt künstlerischer Produktion, sondern die Art und Weise, wie das Medium eingesetzt wird und was damit gezeigt werden kann.

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