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Themenicon: navigation pathMapping und Texticon: navigation pathInternetmapping
 
 
 
 
 

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diversen Maßstäben zu verstehen. Schließen möchte ich dennoch mit einer Mahnung zur Vorsicht. Auch wenn das Internet-Mapping eine nützliche Strategie ist und viele der Karten in visueller Hinsicht beeindruckend und überzeugend sind, müssen sie aus verschiedenen Gründen mit großer Sorgfalt produziert, verwendet und gedeutet werden. Zwar lassen sich Karten heute wesentlich leichter herstellen, doch das Internet zu begreifen ist dennoch alles andere als ein Kinderspiel. Wie jede der neunzehn gewählten Analysemodi ist das Mapping-Potential praktischen äußeren Zwängen unterworfen, darunter der Zugänglichkeit von Daten und der Datenqualität sowie dem Wissensstand der Benutzer. Aber es gilt auch Fragen zu berücksichtigen, die mit der Ethik und Verantwortung der Forscher zu tun haben, welche Karten vom Internet produzieren. Die Prozesse der Auswahl, Verallgemeinerung und Klassifizierung von Daten sowie die zahlreichen Mapdesign-Entscheidungen bedeuten, dass man das subjektive Element bei der Kartenherstellung nie völlig ausschließen kann. Monmonier meint in diesem Zusammenhang: »[…] jede einzelne Karte ist nur eine von vielen kartografischen

 

Ansichten einer Variable oder einer Menge von Daten. Da die statistische Karte sowohl eine rhetorische Vorrichtung als auch ein analytisches Instrument ist, gebietet es die Ethik, dass eine einzelne Karte nicht ein trügerisch-irriges oder nachlässig-unvollständiges Bild der Daten vermittelt. Forscher müssen sich ihre Daten sehr sorgfältig ansehen, mit verschiedenen Darstellungen experimentieren, sowohl die Erfordernisse der Analyse als auch die wahrscheinlichen Wahrnehmung der Leser abwägen und überdies in Erwägung ziehen, komplementäre Ansichten mit mehreren Karten zu präsentieren.«[18] Darüber hinaus lassen sich einige dieser neuen Abbildungen der Innenseite der Internetwolke auch als eine neue Form von Überwachung betrachten, die Verbindungen und Interaktionen enthüllen, die vormals in ungenutzten Protokolldateien und unverständlichen Datenbanken verborgen waren. Der Akt des Mappens selbst kann eine Form des Eindringens in die Privatsphäre sein. Wenn der Reiz des Internets gerade in seiner raumlosen Anonymität besteht, könnten sich die Benutzer dagegen wehren, dass er einer umfassenderen Überwachung ausgesetzt wird, selbst

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