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maschinell ist, manchmal lustvoll, teils fast zwanghaft zu sein. Wenn wir es hier schon nicht mit den Zeichen einer Machtergreifung zu tun haben, so verweist das konvulsivische Sichtbarwerden des »Postoptisch-Unbewussten« einmal mehr darauf, dass wir auch hier nicht selber sprechen, sondern im Lacanschen Sinne gesprochen werden. [72] Die Privilegierung des Programmcodes gegenüber den Oberflächen, des Genotextes gegenüber dem Phänotext, der Poiesis gegenüber der Aisthesis führt in den ASCII-Arbeiten und Codeworks von mez, Jodi und Netochka Nezvanova zu einer Befreiung insofern, als diese Fokussierung auf das »Postoptisch-Unbewusste« eine Ent-Täuschung ermöglicht. Eine Ent-Täuschung darüber, bzw. Verabschiedung des Glaubens zum Beispiel daran, dass auch heutzutage nur dann, wenn eine Kamera anwesend ist, Überwachung stattfindet. Die Codeworks lenken unsere Aufmerksamkeit auf die zunehmende Codiertheit und Programmiertheit unserer medialen Umgebung. Sie bedienen sich des »armen« Mediums Text, der aber gleichzeitig im Kontext der Kommandozeile performativ beziehungsweise ausführbar (executable) erscheint. Indem sie genau mit dieser

 

Ambivalenz von Simplizität und Totalität der Ausführung arbeiten, verweisen sie auf die potentiell totalitäre Dimension des algorithmischen Genotextes.