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Imaginary Landscape No. 4 (Cage, John), 19514\'33\'\' (Cage, John), 1952
 
 
 

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Motiven zum Einsatz kam und kommt. Interessant ist dabei zu beobachten, dass diese Arbeitsweise nicht nur in Verbindung mit einem Genre aufgetreten ist, sondern sich in fast allen Gebieten der künstlerischen Praxis nachweisen lässt (Musik, Literatur[3], bildende Kunst). Die in diesem Artikel vorzustellenden Werke wurden ausgewählt, um an ihrem Beispiel wesentliche künstlerische Ansatzpunkte von »Kunst in definierten Abhängigkeiten« darzustellen. Anhand von drei künstlerischen Standpunkten aus der Musikgeschichte der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts soll zunächst aufgezeigt werden, wie unterschiedlich die Zielrichtungen sein können, obwohl sich alle drei Künstler der aleatorischen bzw. seriellen Methode bedienten. Abseits von allen musiktheoretischen Erwägungen soll dabei einzig und allein die Frage erörtert werden, welche inhaltlichen und formalen Möglichkeiten die Anwendung einer solchen Methode bietet. John Cage benutzte den Zufall als definierte Regel in konsequenter Weise, um vorherbestimmte Zusammenhänge auszuschließen. Sein Anliegen war es, die völlige Unabhängigkeit des Klanges vom Komponisten zu ermöglichen. Dafür nutzte Cage

 

beispielsweise Tonträger (Instrumente), die von seiner Komposition völlig unabhängig waren. In »Imaginary landscape no. 4« (1951) entwarf er ein Stück für 24 Radioapparate. In traditioneller Notation legte er Rhythmen und Abläufe fest, dennoch blieb das Ergebnis unvorhersehbar, abhängig von Ort und Zeit der Aufführung, Sendefrequenzen und Radioprogrammstrukturen. Cages Bestreben gipfelt in dem Stück »4'33« (1952). Es gibt nur noch ein festgelegtes Parameter: die Dauer des Stückes. Ohne jegliches Zutun von Musikern fügt sich der entstehende Klang vom Moment des Beginns des Stückes an aus unterschiedlichsten Nebengeräuschen, beispielsweise dem Rascheln und Räuspern des Publikums oder dem Rauschen des vorbeifahrenden Verkehrs zusammen. Sein künstlerisches Ziel war: Die Klänge sollen zu sich selbst finden. Die aus der Tradition der aleatorischen Werke entstandene serielle Musik [4], hauptsächlich vertreten durch Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez, Henri Pousseur oder Gottfried Michael Koenig, verfolgt in den fünfziger Jahren den genau gegenteiligen Ansatz: Die serielle Komposition ordnet alle akustischen Eigenschaften

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