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Tapp- und Tastkino (Export, Valie (Höllinger, Waltraud)), 1968
 
 
 

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schreibt.« [9] Zum Teil handelt es sich jedoch auch um die Anerkennung der Notwendigkeit, dass über einen öffentlichen Diskurs überhaupt erst eine Öffentlichkeit und damit eine öffentliche Sphäre entstehen. Patricia Phillips schrieb hierzu: »Eine wachsende Zahl von Künstlern und Instanzen glaubt, dass die Verantwortung öffentlicher Künstler und Instanzen nicht darin besteht, dauerhafte Objekte zum Zwecke der Präsentation in traditionell akzeptierten öffentlichen Plätzen zu schaffen, sondern darin, sich am Aufbau einer Öffentlichkeit zu beteiligen: durch Aktionen, Ideen und Interventionen ein partizipatorisches Publikum zu ermutigen, wo es vorher keines zu geben schien.« [10]

Phillips vertritt die Auffassung, dass ein Publikum gerade dadurch geschaffen wird, indem man es involviert. Häufig bedeutete dies »Community Art«, etwa bei den von Judy Baca unter Mithilfe der Öffentlichkeit geschaffenen Wandgemälden oder den Projekten von Tim Rollins und K.O.S. [11] Zunehmend schaffen Künstler wie die Kollektive Superflex [12] und PDPal Plattformen (Webcasting und Mapping), die das jeweilige lokale Publikum benutzen kann, ohne in

 

stärkerem Maße an der Bereitstellung des tatsächlichen Inhalts beteiligt zu sein. Wichtiger aber ist, dass Projekte wie »PDPal« das »Bild der Stadt« [13] , das die Menschen haben, dazu benutzen, eben diese Stadt selbst zu repräsentieren. Gemeinsam schaffen diese Bild-Karten eine ›Communicity‹, einen neuen öffentlichen Raum, der auf den Gebräuchen und dem Wissen ›vor Ort‹ basiert, statt eines formal gegliederten Parks oder einer Plaza. Während einige Künstler und Künstlergruppen Instrumente und Plattformen schaffen, mit denen sich die Teilnehmer selbst darstellen können, verlocken andere die Öffentlichkeit dazu, sich im öffentlichen Raum zu beteiligen, wie Valie Exports Klassiker «Tap and Touch Cinema» oder Keith Obadike, der seine schwarze Hautfarbe bei eBay virtuell zu Markte trägt. [14] Andere Künstler treten nicht persönlich in Erscheinung, sondern greifen gewissermaßen in das räumliche Gefüge der Stadt ein, von Nicolas Schöffers «Tour Spatiodynamique Cybernétique de Liège» (1961) über Peter Cook und Colin Fourniers Kunsthaus Graz (2003) bis hin zu Diller + Scofidios »Facsimile« (2004) [EL]. Im Fall beider öffentlicher Performances und öffentlichen

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