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No More Boring Art. Die Arbeit von John Baldessari
John Miller
Für Künstler der Generation John Baldessaris hatte Professionalität sehr viel mit Bildung zu tun. Während technische Fertigkeiten ein Stigma waren, war Witz ein Plus. Baldessaris Entscheidung, mit Super-8 zu arbeiten, markierte eine unmissverständliche Abkehr von Technik und Mystizismus zugleich. Da die minimalen Ereignisse in seinen Filmen sich in Echtzeit abspielen, ist dies ein Rezept für Langeweile. Im Gegensatz zu seinen Filmen konstruiert Baldessari seine fotografischen Arbeiten typischerweise nach dem Prinzip der Montage. Für sein Rohmaterial benutzt er Stills von Filmen oder Fernsehsendungen. Was genau auf den einzelnen Aufnahmen zu sehen ist, bleibt der Willkür des Zufalls überlassen. Indem er diese Bilder mit anderen kombiniert, reißt Baldessari sie aus ihrem intendierten Erzählzusammenhang. So bringt die Montage latente Bedeutungen der Stills in den Vordergrund. Diese Zweckentfremdung der Fotos befreit sie aus ihrer normalen denotativen Funktion und lässt sie in eine fundamentalere Materialität zurückfallen. Diese Rückkehr zur Foto-Materialität benutzt der Künstler, um die Grammatik des Films offen zu legen. Baldessaris Reflexivität reagiert auf diese Weise auf Film und Fernsehen als die dominanten Zeichenpraktiken der Massenkultur, als diejenigen Orte, an denen die Subjektivität am nachhaltigsten geformt und transformiert wird. [weiter]
1. Vom Künstler zum Hobbyisten 3. Film als Medium 4. Die fotografischen Arbeiten 5. Zwischen Glamour und Langeweile