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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMythische Körper I
 
 
 
 
 

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selbst neu zu erfinden‹, reagieren. In diesem Sinne können Film- und Popstars, die wie Liz Taylor mit Schönheitsoperationen dem Altern ihres Köpers zu entgehen versuchen oder sich wie Michael Jackson sogar gänzlich in eine Kunstfigur verwandeln, als Protagonisten des ›Posthumanismus‹ gelten, dem der Imperativ der ›Cyborgisierung‹ zur Maxime geworden ist. [53] Das bedeutet jedoch nicht, dass die mit diesem Imperativ verbundenen Versprechen ihre monströsen Züge verlieren würden: Manipulationen des menschlichen Körpers haftet nach wie vor etwas Unheimliches an. Diese Kehrseite der Medaille lässt sich längst nicht mehr allein im Spiegel einer Sciencefictionsatire wie »Brazil« betrachten. Der Protagonist des Films träumt sich immer wieder in eine Fantasiewelt, in der er sich vom schwächlichen Durchschnittsmenschen in einen Superhelden verwandelt, während seine alternde Mutter mittels fehlschlagender Schönheitsoperationen zum Monster mutiert, das am Ende von keiner menschlichen Kontur mehr zusammengehalten werden kann. [54] Jacksons von biomedizinischen Eingriffen von der Pigmentbleichung bis zur Nasenoperation deutlich gezeichneten Züge lassen ihn mittlerweile selbst

 

in den Augen so manches ehemaligen Fans als ein Monster erscheinen. [55] Dass dies nicht zuletzt daran festgemacht wird, dass sein Äußeres zwischen Mann, Frau und Kind zu changieren scheint und auch seine Sexualität der Devianz verdächtigt wird, dürfte kein Zufall sein. Erneut erweist sich die ›Schnittstelle Geschlecht‹ als Kristallisationspunkt sowohl des Fantasmatischen, als auch des Unheimlichen der (Selbst-)Schöpfung.