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PDPal (Bleecker/Paterson/Zurkow), 2003
 
 
 

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Werbebotschaften konkurriert und sich gegen sie abgrenzt. Les Levine, der 1982-83 in Los Angeles und Minneapolis mit »Aim, Race, Take, Steal« eine der ersten Aktionen mit Anzeigetafeln im Außenraum veranstaltete, schreibt: »Seit vielen Jahren befasse ich mich mit den Kunstsystemen und ihrer Beziehung zur Gesellschaft allgemein, d.h. mit dem soziologischen Wert von Kunst und dem realen Dienst der Kunst an der Gesellschaft. Mir geht es darum, Kunst so einzusetzen, dass sie zu einer Veränderung unserer Umwelt und unseres Verständnisses für sie führt. Ich möchte die Medien als eine natürliche Ressource betrachten und die Medien so gestalten, wie andere die Materie gestalten. Insofern könnte man mein neues Werk als Medienskulptur betrachten.« [34]

Neben den Billboards selbst ist auch ihr Einsatz medienbasierter geworden. Jenny Holzer ist berühmt für ihre verschiedenen Projekte mit elektronischen Anzeigetafeln im Außenraum. Für die media_city seoul biennial von 2000 kuratierte Hans Ulrich Obrist 42 über die ganze Stadt verteilte elektronische Anzeigetafeln von Künstlern wie Christian Boltanski, Zaha Hadid und Pipilotti Rist. Seit 2000 fördert Creative Time in New

 

York »The 59th Minute« auf dem NBC Astrovision von Panasonic in New York, eine Serie von 60 sechzigsekündigen Videoclips von zeitgenössischen Künstlern – darunter einem für »PDPal«. [35] Doch erst durch die Hinzufügung von Netzwerkverbindungen wie bei Zhang Gas »The People’s Portrait« wird vorstellbar, dass diese Billboards als Orte des öffentlichen Diskurses fungieren und nicht nur als einseitige Informationsübermittlung.

Für ihr Projekt »Poétrica« (2003) schuf Giselle Beiguelman einen Zeichensatz typografischer Smbole und Systemfonts, die auf verschiedenen Apparaten, von Mobiltelefonen bis zu Anzeigentafeln, gelesen werden können. Anschließend lud sie die Öffentlichkeit ein per SMS, Web und Wap Texte zu senden, die dann auf elektronischen Anzeigetafeln im Zentrum von São Paulo erschienen. Laut Beiguelman ist »der nomadische Leser jemand, der, in Übereinstimmung mit der Entropie und Logik der Beschleunigung liest, während er sich bewegt, auf Mobiltelefonen und Minicomputern, eine Art multifunktionaler Leser, der an den distribuierten Inhalt angepasst ist, jemand der zwischendurch liest, während er andere Dinge macht … ›Poétrica‹ sucht

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