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Painstation (fur), 2001
 
 
 

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SF Invader: »Space Invader« (seit 1999)

Der französische Künstler, der sich hinter dem Pseudonym SF Invader verbirgt, hat den Computerspiel-Titel mit seinem ganzen Doppelsinn wörtlich genommen und eine Invasion der digitalen Kunstfiguren in den wirklichen Raum ausgelöst. Mit Kachelmosaiken verewigt er die Figuren aus dem klassischen Computerspiel »Space Invaders« (1978) im öffentlichen Raum: auf Häuserfassaden, Straßenschildern, Brücken klebt er die kleinen Angreifer aus dem Kosmos, selbst die Brooklyn Bridge und das Hollywood-Zeichen waren vor dem Überfall aus dem Weltall nicht sicher. Akribisch werden seine Aktionen, die inzwischen rund um den Globus stattgefunden haben, auf Stadtplänen und mit Fotos und Videos auf einer opulenten Website dokumentiert. Falls noch jemand Zweifel hatte, hier hat er den Beweis: Sie sind unter uns!

Beate Geissler/Oliver Sann: »Shooter« (2000-2001)

Das Künstlerpaar Sann/Geissler hat in seinem Atelier in einem Zeitraum von anderthalb Jahren eine Reihe von LAN-Parties organisiert, zu denen sie passionierte Spieler einluden. In der zweiteiligen Arbeit »Shooter« sind die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit dokumentiert: Aus immer der gleichen

 

Perspektive mit einer frontal über dem Monitor angebrachten Kamera haben sie die Spieler fotografiert und auf Video aufgenommen, während sie über ein Local Area Network gegeneinander spielen. In Körperhaltung und Mimik spiegelt sich die Dramatik des Kampfes wider. Wie die »Painstation« handelt auch diese Arbeit von der Rematerialisierung immaterieller Prozesse und von dem menschlichen Verhältnis zu irrealen, virtuellen Räumen. Doch vor allem ist »Shooter« das Portrait einer Generation, die in der Öffentlichkeit und in den Medien ansonsten kaum Beachtung findet – und wenn, dann nur, um im negativsten Licht dargestellt zu werden: die Gamer.

V. GAME ART – NICHT NOCH EIN GENRE…

Die Entstehung künstlerischer Computerspiel-Modifikationen steht am Ende eines Umwegs in der Kunst, die sich mit neuen Medien beschäftigt: Künstler haben sich ab Mitte der 1990er Jahre zuerst mit dem Internet beschäftigt. Der Hype um das Netz hatte gerade eingesetzt, aber tatsächlich war es zu dieser Zeit noch ein vergleichsweise exotisches Medium und die Netzkunst hat von diesem Nimbus profitiert. Ende der 1990er Jahre haben sich Künstler verstärkt ebenfalls dem

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