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Schotter (Nees, Georg)
 
 
 

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einer Entgrenzung zwischen Künstler und Publikum und die Aufhebung des Unterschieds zwischen Produktion und Rezeption weisen viele Parallelen zur politischen Forderung der 68er-Revolte nach einer Okkupation der Produktionsmittel durch die Konsumenten auf.« [42] Aus diesem Grund konnte die statische Computergrafik, welche den Großteil der Computerkunst der Phasen Eins und Zwei ausmacht, nur uneinheitlich im Kunstsystem Fuß fassen, da Kunst längst soziale Praxen in künstlerisches Handeln zu verwandeln versuchte. Wenn zudem die Technik nicht ermöglichte, was in der analogen Welt mit den Netzwerken der Copy-, Mail- oder Faxart realisiert werden konnte, ist es verstehbar, dass die Computerkunst informationsästhetischer Prägung keine Nachhaltigkeit erzeugte.

B. Die beschreibende Analyse

In der Computerkunst der ersten beiden Phasen klafft zwischen experimentellen und multimedial angelegten Versuchen der amerikanischen Künstler und den eher grafisch orientierten Gestaltern deutscher Provenienz eine konzeptuelle Lücke. Zwei Positionen sollen diese Differenz verdeutlichen. Im Folgenden kontrastiere ich

 

den »Videoplace« von Myron Krueger, den ich der Phase Zwei zuschreibe, mit der Phase-Eins-Arbeit »Schotter« von Georg Nees. [43]

1. »Schotter« von Georg Nees

Georg Nees' Grafik »Schotter« ist ein Hochformat, das sich aus 12 x 22 Quadraten mit gleicher Seitenlänge zusammensetzt, welche in einer der europäischen Leserichtung folgenden Blickweise die Zunahme an Unordnung von oben nach unten zeigt. [44]

Über das Sichtbare definiert sich Ordnung, die nicht mit der Bildordnung zu verwechseln ist, als ein optimaler Zustand, in dem die Quadrate auf einer Waagrechten liegend, eine Reihe bilden, in dem jedes dem nächsten exakt angelegt wird, so dass sich eine gerade Linie aus den oberen und unteren Seiten bildet. Dieser Zustand ist im Bild nicht zu sehen. Per Reihe nimmt der Zustand der Unordnung sukzessiv zum unteren Bildrand hin zu. Die Unordnung bildete das Programm einerseits durch die Drehung jeden Quadrats am Schnittpunkt seiner Diagonalen und andererseits durch die zunehmende Verschiebung auf der Bildfläche.

Die Grafik wirft eine Reihe von Fragen auf, welche die Relation zwischen einem einerseits konstruierten andererseits

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