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Waiting, Acting Waiting (Heimerdinger, Isabell), 2002
 
 
 

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Bewegtbild und Standbild. Und was hat die Figur des Schauspielers damit zu tun? Du arbeitest ja nicht mit der Essenz des Kinos, sondern mit allem, was zur Rahmung und zum Format gehört.

Heimerdinger: Ich versuche mich immer mehr dem Label Kino zu verweigern. Natürlich kommt alles von Hollywood; aber thematisch habe ich mich immer mehr davon weg entwickelt.

Versuchsanordnung/Authentizität

Holschbach : Thomas Trummer schreibt über Deine Arbeit »Waiting Acting Waiting« (2002) mit dem Schauspieler Wolfram Berger , dass in dem Part, wo Berger das Warten bewusst spielt, ihn dieses Spiel gegenüber der Kamera emanzipiert. Das Spiel gibt ihm mehr Kontrolle über das mediale Verhältnis. Das Schauspiel wäre das, was man dem Kamerablick überhaupt entgegensetzen könnte. Wenn ich von einer voyeuristischen Perspektive aus gefilmt werde, habe ich diese Möglichkeit nicht.

 

Heimerdinger: Deshalb musste ich Ihn ja auch um Erlaubnis bitten, ob ich zeigen darf, was ich ihm da gestohlen habe.

Peters: Aber woran kann man die beiden Aufnahmesituationen unterscheiden? Ist es die Frage der Qualität des Schauspiels, die gespieltes und echtes Warten unterscheidbar macht? Im Idealfall nimmst du ja so professionelle Schauspieler, dass man über die Qualität nicht stolpern muss. Also wären die zwei Versionen des Wartens im Film im Idealfall tatsächlich ununterscheidbar. Wenn man die Auflösung bekommt, wann Berger spielt und wann er wartet, erscheint es im Nachhinein so evident, aber wenn man es ohne dieses Wissen betrachtet, könnte beides auch raffiniert gespielt sein. Das fand ich das interessante daran, dass sowohl das Spiel als auch der Film sich um einen authentischen Eindruck bemühen. Dadurch wird das so ununterscheidbar.

Heimerdinger: Vielleicht hätten meine Anweisungen an Wolfram Berger genauer sein müssen. Ich hätte sagen müssen: Spiel dich selbst beim Warten. Das habe ich damals nicht so formuliert.

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