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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMythische Körper II
 
 
 
 
 

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Subjektposition begreifen, besitzt es ein widerständiges Potential, insofern es – als Inbild der Überschreitung und der Vermischung – weder ›Eins‹ noch ›das Andere‹ ist: »The peculiarity of the organic monster is that s/he is both Same and Other. The monster is neither a total stranger nor completely familiar; s/he exist in an in-between zone […] the monstrous other is both liminal and structurally central to our perception of normal subjectivity.« [35] Zweifelsohne ist dies in einem Zeitalter, in dem wir – mit Haraway gesprochen – alle Cyborgs sind, für die Mischwesen aus Organismus und Maschine ebenso geltend zu machen, wie sich auch die Charakteristika des Cyborg-Körpers in dem Profil wieder erkennen lassen, das Rosi Braidotti resümierend für den monströsen Körper entwirft: »The monstrous body is a shifter, a vehicle that constructs a web of interconnected and yet potentially contradictory discourses about his or her embodied self.« [36] Wie das Monster als eine Figur der Überschreitung, der Verschiebung und der Verstörung verstanden, besitzt der/die Cyborg also ein widerständiges Potential. [37]

Blickt man auf die traditionellen

 

Schöpfungsgeschichten zurück, in denen uns künstliche Geschöpfe als Monstren begegnen, stellt sich jedoch umso dringlicher die Frage, wie ein Moment der Devianz zum Moment der Subversion werden kann. Denn grundsätzlich ist die Unkontrollierbarkeit der Schöpfung ja bereits hier ein Leitmotiv, welches das Monströse als Abweichung von der Norm markiert. Dieses Moment der Abweichung aber bleibt in der Regel – auch davon berichten die traditionellen Schöpfungsgeschichten ebenso wie ihre Nach- und Neuformulierungen in Literatur und Film – fix in die Logik der ›Freak Show‹ eingebunden: Das ›Horrende‹ – die Mischung aus Faszination und Schrecken, welche eine jede Abweichung von der Norm auszeichnet – kann dieser Logik entsprechend mit wohligem Schauer zu Schau gestellt beziehungsweise betrachtet werden, sie bleibt beziehungsweise wird am Ende jedoch stets gebannt. Zumindest spiegeln dies jene Erzählungen wider, in deren Mittelpunkt im Anschluss an die Schöpfung eines ›künstlichen Menschen‹ dessen Verfolgung und Zerstörung steht.

Könnte sich demgegenüber nun, wie dies die Arbeiten von Stelarc und Orlan auf radikale Weise zu

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