Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathAußenraum/Innenraum
 
 
 
 
 

icon: previous page

lange Zeit mit »Ornament und Verbrechen« Deine eigene Arbeit beeinflusst?

RL: Es ist so: anfangen, starten, losspielen und kucken, was passiert. Diese Spontaneität ist immer noch wichtig. Außerdem gab es diese Szene: Musiker, die malen und Maler, die Musik machen. Das war damals ein Thema. Da gab es die »Jungen Wilden« in Westdeutschland und Salome, den Maler, der hatte zum Beispiel eine Band, die hieß »Geile Tiere«. Es war normal, es gab diese Trennung der Genres nicht. Eigentlich haben sich unsere Arbeitsmethoden und eine gewisse Art zu komponieren nicht besonders verändert seit damals. Auch die Technologien nicht: in den späten 80ern haben wir auf Commodore 64, mit Sequenzerprogrammen und mit kleinen Computern angefangen zu arbeiten. Dann haben wir uns sehr früh selbst gebaute Synthesizer schenken lassen oder haben uns Geräte von Freunden ausgeliehen – das Equipment unterschied sich nicht groß von dem, was wir heute haben, mal abgesehen von den ganzen Macs G3, G4, G5. Die Basics sind immer noch dieselben. Bei »Ornament und Verbrechen« war auch wichtig, dass es ein offenes Gruppenprojekt war: man hat mit sehr

 

vielen Leuten gearbeitet, auch die Gespräche mit den Leuten und das sich maßlos Betrinken hatte einen hohen Stellenwert. Das ist für später eine gute Schule gewesen; man hat ein Händchen dafür entwickelt, mit wem man arbeiten kann, und man lernte, sehr schnell zu arbeiten. Im Gegensatz zu heute war »Ornament und Verbrechen« nie an einem Produkt orientiert, es ging immer um den Augenblick. Es gab auch Phasen von ein oder anderthalb Jahren, wo wir uns nichts zu sagen hatten. Später haben wir uns wieder zusammengefunden und zu zweit gearbeitet und andere Leute kamen dazu. Die Musik war immer sehr unterschiedlich, es ging los mit Schlagzeug und Radio, dann waren wir zwischenzeitlich eine kleine Big Band mit Banjo und zwei Schlagzeugern. Das war sehr situationsbedingt.

DD: »Ornament und Verbrechen« hat aber keine multimedialen Aufführungen gemacht, sondern das war nur Musik.

RL: Ja. Ich finde, das ist auch in Bezug auf »to rococo rot« ausreichend. Es gibt Gegenbeispiele wie »Pan sonic« oder Carsten Nicolai, der das bis zu Vollendung betrieben hat und wirklich beeindruckende

icon: next page