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Cartesianisches Chaos (Weibel, Peter), 1992
 
 
 

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etwa Bild und Ton, Farbe und Musik; synergetische Interaktivität, die sich zwischen Energiezuständen abspielt, wie in Werken, die auf Veränderungen in der Umgebung reagieren; kommunikative oder kinetische Interaktivität zwischen verschiedenen Personen und zwischen Personen und Objekten.

In allen Fällen sind Umgebung oder Kontext von entscheidender Bedeutung für die Mensch-Maschine-Performance. Wie bereits dargelegt, bedeutet die Integration des Kontextes in den Interaktivitätsprozess dessen Anerkennung als konditionierenden Faktor im Kommunikationsprozess. Über die Abhängigkeitsbeziehung zwischen Beobachter und Kontext in einem simulierten Raum reflektiert Peter Weibel 1992 in der interaktiven Installation »Cartesianisches Chaos«.

Kunst/System

Interaktivität in der Kunst setzt sich also, wie Peter Weibel vorschlägt, aus drei digitalen Kennzeichen zusammen: Virtualität, Variabilität und Viabilität. [22] Andererseits bezeugt die Mensch-Maschine-Schnittstelle die Transformation

 

jener auf narrativ logozentrischen und sequenziellen Strukturen basierenden Kultur hin zu einer ›digitalen‹ Kultur, die visuell, sinnlich, retroaktiv und nicht-linear (hypertextuell) orientiert ist. Hierin erweist sich die besondere Potentialität digitaler Technologie (einschließlich der telematischen) zur Überwindung der Grenzen des rein Instrumentellen, um sich in ein Imaginationsmedium zu verwandeln und so kognitiv wie sinnlich erfahrbare (virtuelle) Umgebungen zu erzeugen.

Anhand all dieser mit der Medienkunst und insbesondere der interaktiven Kunst verbundenen Faktoren lässt sich der entscheidende Prozess einer klaren Bedeutungsverschiebung der ›Kunst‹ hin zum ›System‹ [23] erkennen (ohne Anspruch, einfach einen Terminus durch den anderen ersetzen zu wollen).

Die Analyse von interaktiven Systemen führt zu dem Schluss, dass das Interesse nicht länger in der Erstellung eines Kunstwerkes liegt, das durch Reproduktion oder Interpretation von Sichtweisen über die Bilder der Welt reflektiert, sondern dass das Kunstwerk als ›System‹ die Welt selbst — die Wirklichkeiten, die Kontexte, das Leben, das

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