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RTMark
»The Yes Men impersonate the WTO«
Eine der Hauptaufgaben der US-amerikanischen Künstler- und Aktivistengruppe RTMark (sprich: »arty mark«, ein Wortspiel mit »trademark« und »arty«) besteht darin, subversive Aktivitäten zu initiieren. Immer wieder irritiert die Gruppe z. B. Internetbenutzer durch ›gefakte‹ Webseiten, die den offiziellen Seiten von Politikern und Unternehmen zum Verwechseln ähnlich sehen. Ziel solcher Fakes wurden u. a. schon George W. Bush, dem unter der Adressen GWBush.com seine angeblichen Kokain-Erfahrungen in Erinnerung gerufen wurden. In einer Pressekonferenz forderte Bush daraufhin vor laufender Fernsehkamera, dass »die Freiheit ihre Grenzen« haben müsste und stellte sich so selbst bloß.
Weitere gefakte Websites waren u.a. die der internationalen Organisationen GATT (Global Agreement on Tarifs and Trade) www.gatt.org und die der World Trade Organisation WTO.org (beide 2001). Über Anfragen, die von anderen Handelsorganisationen an die gefakte WTO-Website gerichtet wurden, nahm RTMark im Namen der WTO Kontakt mit Interessenten auf. In ihrer Aktion »The Yes Men« (2001-2002) schickte die Gruppe einen gewissen »Andy Bichelbaum« als offiziellen Vertreter der WTO zu internationalen Konferenzen (u.a. in Salzburg), wo er Erstaunliches zur Lage der Weltwirtschaft berichtete, die »Faulheit der Italiener« verurteilte und das Ende der WTO verkündete (vgl. das Doku-Video auf der Website).
(Quelle: Inke Arns, Soziale Technologien, in: Die offene Stadt - Anwendungsmodelle. Jahresprogramm der Kokerei Zollverein, Essen 2003.)