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 Richard Kriesche
»Teleskulptur III«

Die »Teleskulptur III« wurde in Zusammenarbeit mit Peter Gerwin Hoffmannim Rahmen des Projekts »entgrenzte grenzen II« im Künstlerhaus in Graz realisiert. Eine 24 Meter lange Schiene ragt auf einem 20 Meter langem Förderband quer durch den Hauptraum des Künstlerhauses. Auf den Wänden zu beiden Enden der Schiene (Eingangswand und Apsiswand) befindet sich eine verchromte Metallkonsole, die den Titel trägt und die virtuelle Eintrittsfläche der Schiene in die Wände markiert. An jenem Ende, das in die Apsis ragt, trägt die Schiene einen Monitor.[...]
Die »Teleskulptur III« steht mit [dem Telefonnetz] in Verbindung, bzw. mit jenen Anrufen, die an eine bestimmte Nummer erfolgen: diese werden im Künstlerhaus registriert und von einer Steuerung erfaßt, die sie in Impulse für das Förderband, auf dem die Schiene ruht, umgewandelt. [...] Die Anzahl und die Informationsgehalte der Anrufe entscheiden darüber, ob der Bildschirm von der Schiene an der Wand zerdrückt und damit zerstört wird.
Durch diese Verknüpfung mit dem Telefonnetz entsteht ein komplexer Wirkungszusammenhang: das internationale Telefonnetz als erstes weltweites Informations- und Kommunikationsnetz wird zur Steuerung der »Teleskulptur«. Durch diese Verknüpfung wird der Kontext der Skulptur sozusagen »entgrenzt« – die Kategorien der bildenden Kunst (Raum, Anordnung, Wahrnehmung, Autor etc.) werden erweitert, die Skulptur zu einem Effekt medialer Aktionen. [...Deren Konsequenzen] liegen außerhalb der Wahrnehmung des Einzelnen. Es ist diese Sphäre der Entäußerung an Mediensysteme, die die bestimmende Ebene der Skulptur ist. »information konterkarikiert in ihrer exzessivität als überinformation sich selbst.« (Richard Kriesche)

(Quelle: www.mediafiles.at)