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Boyle, Mark; Hills, Joan
»Suddenly Last Supper«
Diese Performance fand 1963 in einer leeren Londoner Wohnung statt: »Gäste wurden zu einer Party eingeladen und zu einem bestimmten Zeitpunkt in einen vollkommen dunklen Raum geführt. Hill projizierte einen Film, der aus zufällig entstandenen Bildern bestand, auf weiß angemalte Mannequins, während Boyle Dias – die er gleichzeitig mit Säure beziehungsweise mit Feuer verbrannte – auf eine weiße Papieroberfläche projizierte, die als Leinwand diente. An einem bestimmten Zeitpunkt bemalte ein Assistent die weiße Leinwand mit schwarzer Farbe. Anschließend riss der Assistent das schwarze Papier ab und enthüllte so eine zweite weiße Leinwand, auf die Boyle ein Bild von Botticellis »Die Geburt der Venus« projizierte. Dann wurde die Leinwand abgebaut, und das Bild wurde auf die Figur einer nackten Frau projiziert, die in genau der gleichen Pose hinter der Leinwand stand wie Botticellis Venus. Aber erst als Boyle das Dia verbrannte, war die nackte Frau zu sehen. Ihr Körper wurde anschließend mit schwarzer Farbe bemalt (das heisst, sie wurde als Leinwand zerstört), während Boyle damit fortfuhr, Dias auf einer dritten Leinwand hinter ihr zu zeigen. Als die letzte Leinwand zerstört worden war, begann eine ganz in Weiß gekleidete Gruppe von Schauspielern eine Pantomime vor einer schwarzen Wand aufzuführen, während weitere Filme auf ihre Körper projiziert wurden.«
Mark Boyle
(zit. in Kristine Stiles, »Uncorrupted Joy«, in: Out of Actions, MoCA Los Angeles, New York/London 1997, S. 280.)