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Karl Otto Götz
»Statistisch-metrische Modulation 20: 10: 4: 2«
Das Bild (100x130cm) ist nach dem gleichen Prinzip wie »Density 10: 3: 2: 1« entstanden, wobei die Verteilung der Dichten der Bildfelder entsprechend dem Titel anders ist. Götz dazu: »Bei diesem Bild ist die syntaktische Struktur leicht ablesbar, und es bedarf keines Programms für den Betrachter.«
Karl Otto Götz ist vor allem durch seine gestisch-abstrakte Malerei des Informel bekannt. Parallel zu diesen ganz der unmittelbaren Spontaneität entspringenden Bildern entstehen um 1960 auch komplexe, kalkulierte Werke, die eine mögliche Verwendung der Elektronik für die Bildgenese untersuchen. Als Soldat im II. Weltkrieg beginnt Götz, sich für die Ästhetik der Radarbilder zu interessieren und mit diesen zu experimentieren. Um 1960 entstehen nach Programmen große gerasterte Bilder, die zwar von Hand hergestellt werden, aber als Ziel eine »Elektronenmalerei« in Form eines bewegten Fernsehbildes haben. Doch der Versuch mit handgemalten Programmbilder einen Film herzustellen, erweist sich als zu aufwendig: Götz errechnet eine Produktionzeit von 40 Jahren für einen Film von 10 Minuten. Sein Ziel wäre also nur mit einem leistungsfähigen Computer realisierbar gewesen, der damals noch nicht verfügbar ist. Trotzdem sind die theoretischen Konzepte von Götz um 1960 sehr einflußreich. So verweist Nam June Paik 1963 ausdrücklich auf seine Anregung.