Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.
Rolf Dieter Brinkmann »Rom, Blicke«
Rolf Dieter Brinkmann, »Rom, Blicke«, 1979
© Rolf Dieter Brinkmann


 Rolf Dieter Brinkmann
»Rom, Blicke«

»Die bisher übliche Addition von Wörtern« könne, so Rolf Dieter Brinkmann 1969, das nicht mehr zu fassen bekommen, worum es ihm geht, nämlich eine literarische Schreibweise zu entwickeln, die »tagtäglich zu machender sinnlicher Erfahrung« entspricht. Um dieser Erfahrung, die im Umgang mit oder auch nur der Präsenz von Maschinen, Werbung, Kino usw. besteht und die in Wörtern gar nicht aufgehen könne, gerecht zu werden, arbeitet er mit vorgefundenem Material - Zeitungsausschnitten, Postkarten, Eintrittskarten - sowie selbst angefertigten Fotografien, die er mit dem Geschriebenen, in das wiederum Slogans und Zitate eingegangen sind, kombiniert (siehe »Westwärts 1&2«, Reinbek 1975 und die postum erschienen Materialbände, z.B. »Rom, Blicke«, Reinbek 1979). Dabei tritt das fotografische Verfahren des Snapshot nicht nur ergänzend zum Schreibprozess, sondern leitet diesen an: »Vorstellungen projizieren«, augenblickliche Eindrücke fixieren, »auszugehen von dem, was ist«. Anfang der 1970er Jahre beginnt er mit einem Tonbandgerät zu arbeiten und erweitert so das Prinzip der Aufnahme auch auf Rede und Geräusche (siehe die kürzlich publizierten, 1973 aufgezeichneten Tonaufnahmen: »Wörter Sex Schnitt«, München 2005).

(alle Zitate aus: Brinkmann: »Der Film in Worten« (1969), in: Acid. Neue amerikanische Szene; hrsg. v. R.D. Brinkmann, R.R. Rygulla, Reinbek 1983.)