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Wolf Kahlen »Reversible Prozesse«
Wolf Kahlen, »Reversible Prozesse«, 1971
Fotograf: v. Claer/Kahlen | © Wolf Kahlen
 


 
 

Kategorien: Film

Schlagworte: Körper


20'
 

 Wolf Kahlen
»Reversible Prozesse«

Für die 7 »Reversiblen Prozesse«, die dieser Film zusammenfaßt, nutzt Kahlen das erste Mal ein Medium, das besonders dazu geeignet ist, die von ihm eingeleiteten Prozesse zu dokumentieren. Mehr als die Fotografie, die statisch ausschnitthaft ausgedehnte raum-zeitliche Vorgänge belegte, vermag der Film im Ablauf von Zeit und in der direkten Bewegungsdarstellung bereits abgelaufene Prozesse als solche zu reproduzieren.
Das »Körper-Raumsegment« »Selbstversuche 2« von 1969 z.B. war bisher an einzelnen Wachstumsstadien der Brusthaare der freirasierten Körperachse fotografisch dokumentiert. Der lange Prozeß des Zuwachsens dieses »Körper-Raumsegments« kann nun mit den Mitteln des Films – Zeitraffung, Wiederholung, Rückläufigkeit – gleichermaßen als »Wellenbewegung« vorgeführt werden. Die durch den Eingriff der Rasur als abstrakte Form betonte Körperachse, die auf den Fotos zu den natürlichen Formen der Körperlinien in Spannung stand, tritt nun in eine räumlich-zeitliche Bewegung zum Körper. Damit ist durch den Film nicht allein der Ablauf als solcher reproduziert. Durch die genannten Filmmittel wird eine zusätzliche Erfahrungsqualität des Prozesses erreicht, die selbst die Realität nicht bietet.