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Richard Kriesche
»Radiozeit«
Die Performance »RadioZeit« fand während des internationalen Radiokunstsymposiums ›With the Eyes Shut‹ statt. Kriesche lud die Teilnehmer in sein Atelier am Fuße des Schlossbergs in der Grazer Altstadt ein. Der Raum war verdunkelt, außen vor dem Fenster war eine Parabol-Antenne montiert, die die Signale eines Wettersatelliten empfing und sowohl an einen Beamer, der Bilder der Erdoberfläche auf eine Wand des Ateliers projizierte, wie auch ein digitales Sampler Keyboard weitergab, in dem Mozarts »Kleine Nachtmusik« gespeichert war. Der Künstler selbst saß neben der Bildprojektion an einem Tisch und las im Schein einer kleinen Lampe aus seinem Text »RadioZeit«. Allerdings war es für das Publikum fast unmöglich, diesen Text zu verstehen, denn er ging im Rauschen der Satellitensignale und in den getriggerten Fragmenten der Mozart-Musik unter: ein perfektes Bild für das Rauschen der Daten, den alles grundierenden, aufsaugenden Datenhintergrund der digitalen Gesellschaft – eines der zentralen Themen in Kriesches theoretischer und künstlerischer Arbeit.
(Quelle: http://www.mediafiles.at/php/index.html)