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Laetitia Sonami »Lady's Glove«
Laetitia Sonami, »Lady's Glove«, 1991
© Laetitia Sonami


 
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Kategorien: Audio Art

Schlagworte: Körper | Musik

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Konzept: Laetitia Sonami | Hardware: Bert Bongers
 

 Laetitia Sonami
»Lady's Glove«

Laetitia Sonami entwarf ihre ersten Handschuhe im Jahr 1991 für eine gemeinsame Performance mit Paul DeMarinis beim Ars Electronica Festival in Linz, die den Titel »Mechanization Takes Command« hatte. Die Handschuhe bestanden aus einem Paar Gummihandschuhen für die Küche (Werkzeuge der perfekten Hausfrau), bei denen fünf Halleffekt-Umwandler auf die Fingerspitzen und ein Magnet auf die rechte Hand geklebt worden waren: Wenn man den Magneten mit den Fingern berührte, wurden Signale erzeugt und in eine Forth-Tafel weitergeleitet, die sie in MIDI-Signale umwandelte. Diese Signale wurden dann wiederum an verschiedene Synthesizer und Samples übermittelt.
Der armlange linke Handschuh war mit den gleichen Sensoren besetzt, der Magnet befand sich auf der Innenseite des Daumens, und auf den Fingerspitzen waren kleine Schalter angebracht worden. Der nächste Handschuh war aus goldenem Lycra gefertigt und besaß widerstandfähige Streifen, die von einem frühen Spielzeug-Handschuh der Mattel Toy Co. stammten und entlang der Finger und des Handgelenks angenäht worden waren. Diese wurden in der Mitte angeklebt und erzeugten so jeweils zwei Datenströme, wenn die Hand geballt wurde. Auf der Innenseite des Zeigefingers wurde ein Druckpolster angenäht, zudem wurde ein Ultraschallsender in die Handfläche eingenäht. Auf dem rechten Arm und auf dem linken Fuß wurde jeweils ein Verstärker angebracht: diese berechneten die Distanz zwischen beiden Händen und der Höhe der linken Hand. All diese Signale wurden zusammen in STEIMs Sensorlab eingespeist, das sie in MIDI-Signale umwandelte. Die MAX-MSP-Software (Cycling ’74) wurde programmiert, um die Sensoren in einer Vielzahl von Ton-Parametern aufzuzeichnen. Die Aufzeichnung und das Tonmaterial verändern sich bei jeder Komposition.
Die Absicht hinter dem Entwurf eines solchen Handschuhs bestand darin, eine Bewegung ohne räumliche Referenzpunkte (es ist nicht nötig, sich vor einen Sensor beziehungsweise sich in Sichtweite eines anderen Sensors zu stellen) und ohne vielfache parallele Steuerungen zu ermöglichen. Mit Hilfe von Gesten wird der Performance-Charakter von Computer-Musik zum Leben erweckt, Töne werden »verkörpert«, wodurch ein neuer, faszinierender Ansatz entsteht.

(Quelle: http://www.sonami.net/lady_glove2.htm)