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Gábor Bódy »Infermental«
Gábor Bódy, »Infermental«, 1982 – 1991
© Bódy, Vera
Gábor Bódy, Gründer von "Infermental," entwickelte bereits 1980-81 in Ungarn zusammen mit dem polnischen Künstler Josef Robakowski u.a. die Idee zu einem "international recorded imagery project": "Im Interesse des Mitteilungsdranges und der Ausdehnung – Erweiterung der Sprache sollten die Experimente aus den örtlichen und Festivalsubkulturen ausbrechen. Es bedarf eines internationalen Periodikums, das die Möglichkeit zu kontinuierlichen Publikationen bietet." Die thematischen Felder wurden unterteilt in "Medienforschung", "Artikulationsforschung", "Neue Funktionen", "Kultische Akte" und "Lexika".


 
Gábor Bódy »Infermental«Gábor Bódy »Infermental«Gábor Bódy »Infermental«Gábor Bódy »Infermental« | Der Tempel der VernuftGábor Bódy »Infermental«Gábor Bódy »Infermental«
Fotograf: Zoltán Jancsó
 

 Gábor Bódy
»Infermental«

Ein infomagnetischer Lebensraum
Gábor Bódy

»Infermental« war das erste internationale Magazin auf Videocassetten, das Kunstwerke oder Teile von diesen, Trailer und interessante Berichte in 1- bis 20-minütiger Länge aus allen Winkeln der Welt veröffentlichte. Das Magazin erschien einmal jährlich in einem Gesamtumfang von 4-6 Stunden und wurde an einem jeweils anderen Ort der Welt kompiliert und ediert. Von Berlin (West) 1982, der ersten von Gábor Bódy, der 1980 das Projekt als »international recorded imagery project« initiierte, und Astrid Heibach edierten Ausgabe, die anläßlich der Berliner Filmfestspiele auf der großen, elektronischen Werbetafel am Berliner Kurfürstendamm publik gemacht wurde, bis zur letzten Ausgabe 1991 aus Skopje und Osnabrück wurden insgesamt 660 Arbeiten zusammengetragen. »Infermental« sollte kein Festival und auch keine Galerie sein, sondern ein »kursierender Infospeicher« (Oliver Hirschbiegel), der auch Ausschnitte, Dokumente und Ereignisse nach thematischen und geistigen Kontexten bündelte.
Nach dem Tod von Gábor Bódy übernahm seine Frau Vera Bódy die Gesamtkoordination. Seit 1992 befindet sich das komplette Archiv als Dauerleihgabe in der Sammlung des Zentrums für Kunst und Medientechnologie.

 

Rudolf Frieling