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Ptolemäus
»Geographie«
Karten dienten im Mittelalter, mit Ausnahme der Seekarten, so gut wie nie der Praxis und kannten keine Vermessung. Die seit dem 9. Jahrhundert nachgewiesenen schematischen Weltkarten wollten nicht Erdabbild, sondern Weltbild sein. An der Wende von Mittelalter und Neuzeit (ca. 1400–1600) begann eine intensive empirische Beschäftigung mit den Naturwissenschaften. Daraus ergab sich der Wunsch nach einer realistischen Abbildung der Erdoberfläche. In der Kartographie begann die Renaissance mit der Wiederentdeckung der in der Antike entstandenen »Geographie« des Ptolemäus. Der griechische Astronom, Mathematiker und Naturforscher Claudius Ptolemäus gab in seinem Werk »Geographike hyphegesis« (griech.: Einführung in die Geographie) Positionen von rund 8000 Punkten der bekannten Erdoberfläche und machte überdies Vorschläge für die Landkartenprojektion. Damit hat er erstmals die Grundlagen für eine geodätisch fundierte Kartographie geschaffen. Byzantinische Emigranten brachten um die Wende zum 15. Jahrhundert griechische Codizes der »Geographie« nach Italien. Die Weltkarte aus dem Ulmer Ptolemäus (1482) wurde zehn Jahre vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus veröffentlicht. Sie zeigt erst die östliche Halbkugel und damit die »Alte Welt«. Die »Neue Welt« auf der westlichen Halbkugel war noch nicht bekannt.