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Kategorien: Film

Schlagworte: Cinema | Montage


Frankreich | 22' | s/w, stumm; Szene: Francis Picabia | Konzept: Francis Picabia | Regie: René Clair | Fotograf: Jimmy Berliet | Musik: Erik Satie | Mitwirkende: Jean Borlin, Man Ray, Marcel Duchamp, Antonin Artaud, Eric Satie, Francis Picabia, Inge Fries, Marcel Archard, Rolf de Mare, Roger Lebon, Georges Auric, Darius Milhaud
 

 René Clair
»Entr‘ acte«

»Entr'acte«, 1924 als ›Zwischenakt‹ für das Ballett »Relache« von Francis Picabia gedreht, ist in seiner beabsichtigten Provokation und grotesken Form stark vom Dadaismus geprägt. »Relache« steht im Sommer an allen Theatern in Paris und heißt: ›geschlossen‹. Neben Picabia selbst wirken so illustre Darsteller wie Eric Satie, Antonin Artaud, Man Ray und Marcel Duchamp mit, der mit seinen »Ready Mades« Gebrauchsgegenstände zu Kunstwerken umfunktionierte.
Rasche Folgen scheinbar unzusammenhängender Einstellungen, Montage- bzw. Collagetechnik, weitgehender Verzicht auf einen narrativen Zusammenhang, ein Materialbewusstsein, das den Film nicht als Transportmittel für Inhalte gebraucht, sondern als ein auf sich selbst beruhendes funktionelles Mittel versteht - all dies zeichnet »Entr'acte« als wichtiges und einflussreiches Werk der europäischen Avantgarde der 20er Jahre aus.
Ursprünglich sollte der Film in der Pause von Picabias Ballett nur als eine Art Hintergrundkulisse laufen, während Musiker an verschiedenen Stellen im Foyer »Möbelmusik« von Eric Satie spielten, die zu dem Geplauder des Publikums passte. Das Publikum war aber von dem Film so fasziniert, dass es verstummte und fortwährend auf die Leinwand blickte - was Picabia veranlasste, wütend in die Menge zu rufen: »Redet doch, redet, redet!«

Quelle: Programm Stummfilmmusiktage Erlangen, 2004