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Max Neuhaus
»Drive In Music«
Mit »Drive-In Music« verwirklichte Max Neuhaus 1967-68 als einer der ersten die Idee einer ›Musik‹ für den öffentlichen Raum, die klanglich komplex ist, sich den Passanten aber nicht aufdrängt. Entlang einer breiten Allee, dem Lincoln Parkway in Buffalo, New York, installierte Neuhaus auf einer Strecke von knapp 600 Metern in den Bäumen 20 leistungsschwache Radiosender mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Klängen, so dass sieben überlappende Zonen verschiedener Klangkomponenten entstanden. Die Klänge wurden in selbstgebauten Generatoren vor Ort synthetisiert und veränderten sich in Abhängigkeit von Umwelteinflüssen. Da die Sender alle auf der selben Frequenz zu empfangen waren, hörten durchfahrende Autofahrer je nach Geschwindigkeit, Fahrtrichtung, Tageszeit und Wetterlage unterschiedliche Klangentwicklungen. Tatsächlich arbeitet Neuhaus bei seinen Installationen im öffentlichen Raum nicht nur mit den synthetischen Klängen, die seine Geräte herstellten, sondern er benutzt diese auch als Kontrapunkt zu den Geräuschen, die sich am jeweiligen Ort finden und bringt sie in einen ästhetischen Kontext, indem er ihnen tonhafte Klänge zu Seite stellt.
(Quelle: Golo Föllmer, »Töne für die Straße«, in: Akademie der Künste (Hg.), Klangkunst, München 1996, S. 216-218)