Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser. |
Iván Marino
»In Death’s Dream Kingdom«
In diesem Online-Werk schafft Iván Marino einen hypertextuellen, audiovisuellen Diskurs über die Zerstörung von Sprache und Wahrnehmung, der auf einem komplexen Geflecht von Videofragmenten aufbaut. Die Arbeit befindet sich in einem konstanten Prozess, der sich innerhalb des Werkes abspielt und von der Benutzeraktion abhängig ist. Ein Mechanismus von internen Attraktoren stellt eine Verknüpfung zwischen Zugangselementen und audiovisuellen Werkfragmenten im Interface her. Der Benutzer als externer Interaktor kann diese Elemente wieder ordnen und eine neue Erzählung in einem temporären Kontext schaffen. Die Videos wurden in Einrichtungen aufgenommen, in denen Behinderte mit gestörter Auffassungsgabe untergebracht sind. Beim Navigieren ergibt sich eine interessante Verbindung zwischen den Bildern der Beeinträchtigung menschlicher Wahrnehmung und den Pannen, die auf dem Navigationspfad des Benutzers passieren. Bei seinem Versuch, einen logischen Zusammenhang aufzudecken und die Ordnung der Fragmente wiederherzustellen, wird er in ein Netz von temporären, sonoren und visuellen Schnitten verwickelt. Die Art, in der Marino die audiovisuellen Informationen auf verschiedenen Ebenen der Partizipation strukturiert und das Interface auf ganz ungewohnte Weise einsetzt, macht diese Arbeit zu einer der wichtigsten im Kontext von experimentellem Streaming. Der Titel bezieht sich auf den Vers eines Gedichts von T. S. Eliot, »The Hollow Men« (1925).
Claudia Giannetti