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Kategorien: Performance | Sound

Relevante Textstellen:

icon: authorDieter Daniels »Sound & Vision in Avantgarde & Mainstream«

Werke von Carsten Nicolai:

| Snownoise


Deutschland
 

 Carsten Nicolai
»aka noto, crystals/reworked«

Aufführung: 7. Nov. 2003 im Rahmen von: Matrix Festival, Forum zeitgenössicher Musik Leipzig, Kunstraum B2, Leipzig.

Begriffe wie Kerne, Kristalle, Schnee, Pol, Drehung, Spin, Loop durchziehen
die Arbeit des Künstlers Carsten Nicolai. Diese Bausteine und
Wortkonstruktionen setzt er in eine Art Konstruktionsmodell für menschliche
Gedankenabläufe und Prozesse um. Er bildet Strukturen und Fragmente, die aus
technischen und naturwissenschaftlichen Forschungen stammen und bringt diese
in einen neuen Sinnzusammenhang. Anregungen und Einflüsse werden aus den
Grundlagen der Physik und Biologie geschöpft.
Im Zusammenhang mit dieser Arbeit sind zwei Namen zu nennen; Johannes Kepler
und Ernst Haeckel, Kepler in seiner Schrift zu mathematischen Zahlenreihen
»Vom sechseckigen Schnee«, Haeckel mit seinen Forschungen zu Radiolarien,
die er »Kristallseelen« nannte. Diese Komponenten waren Anregung und
Startpunkt für ›crystal s‹.
Die Komposition/Konstruktion von sounds basiert auf einer Überlagerung von
Resonanz erzeugenden Sinusschwingungen. Diese sounds wurden mittels
Frequenzmodulationen generiert, einer speziellen von John M. Chowing Ende
der sechziger Jahre entwickelten Form der Soundsynthese. Zu diesen
FM-generierten sounds werden sehr hohe, nicht mehr wahrnehmbare Frequenzen
überblendet, die sogenannte Indifferenzen erzeugen. Dieser Soundeindruck
erzeugt das Bild einer kristallinen Struktur.
Das aus der Rundfunkübertragungstechnik bekannte Prinzip der
Frequenzmodulation oder FM-synthese, beruht auf der Einwirkung einer
Modulationsschwingung auf eine Trägerschwingung (Multiplikation). Zur
Klangsynthese nutzt man sowohl für den Träger (Carrier) als auch für den
Modulator Schwingungsfrequenzen im menschlichen Hörbereich. Aus den Summen-
und Differenzfrequenzen der beteiligten Schwingungen ergeben sich ausgehend
von der Trägerfrequenz sogenannte Seitenbänder.

(Quelle: Matrix - Herbstfestival für klingende Kunst, Leipzig 2003, S. 61)