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Fernand Léger »Ballet méchanique« | Standfoto mit Kiki vom Montparnasse
Fernand Léger, »Ballet méchanique«, 1924
Standfoto mit Kiki vom Montparnasse | © VG Bild-Kunst 2004
 


 
 

Kategorien: Film

Schlagworte: Körper | Malerei

Quellentext:

Glöde, Marc »The Empire Strikes Back«


USA
 

 Fernand Léger
»Ballet méchanique«

In Zusammenarbeit mit Dudley Murphy, der in Kalifornien einige Erfahrung im Filmemachen gesammelt hatt, reihte Léger Bilder aneinander, die zu verschiedenen Zeitpunkten nach einer Liste unzusammenhängender Motive aufgenommen worden waren. Die intellektuelle Arbeit erfolgte auf dem Schneidetisch. Die Anzahl der Einzelbilder bestimmte, wie lange jedes einzelne Motiv auf der Leinand zu sehen sein und wie stark es sich im Verhältnis zu den anderen der Netzhaut des Zuschauers einprägen würde. [...] Inmitten dieser schnell aufeinanderfolgenden Sequenzen von abstrakten Formen und Alltagsgegenständen bildet die menschliche Figur gleichwohl den Dreh- und Angelpunkt des Films. Zu Beginn löst Dudley Murphys Frau Katherine Hawley auf einer Schaukel eine Kakophonie von mehr als fünfzig – jeweils in zwei bis drei Einzelbildern gezeigten – Figurationen aus. Der langsame, gemessene, monotone Rhythmus ihrer Schaukelbewegung bildet einen Moment der Ruhe vor den nachfolgenden Strohhüten, Dreiecken, Kreisen, Zahlen, auf den Kopf gestellten Stühlen, Schreibmaschinen, Trichtern und Flaschen.

(Quelle: Judi Freeman, »Léger und das Volk. Die Vergegenständlichung der Figur und die Kristallisation eines filmischen Blickes«, in: Fernand Léger 1911–1924. Der Rhythmus des modernen Lebens, Dorothy Kosinski (Hg.), Kunstmuseum Wolfsburg, Kunstmuseum Basel, Prestel, München, New York 1994, S. 235f.)