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Lygia Clark »Baba antropofágica« | Baba antropofagica
Lygia Clark, »Baba antropofágica«, 1973
Baba antropofagica | © Lygia Clark
 


 
Lygia Clark »Baba antropofágica« | Baba antropofagicaLygia Clark »Baba antropofágica« | Baba antropofagicaLygia Clark »Baba antropofágica« | Baba antropofagica

Kategorien: Aktion

Schlagworte: Emanzipation | Gruppen | Körper

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icon: authorRudolf Frieling »Real/Medial hybride Prozesse zwischen Kunst und Leben«


 

 Lygia Clark
»Baba antropofágica«

In kollektiven Werken wie »Túnel« oder »Objetos relacionais« initiiert Lygia Clark psychische Austauschprozesse, bei denen die Subjekt-Objekt-Dichotomie transformiert wird. Sie folgt dabei der transgressiven Logik des »Verschlingens« und »Erbrechens«. Auch die Rezeption von »Baba antropofágica« (»Cannibalistischer Speichel«) muss sich auf den Dokumentarfilm »O mundo de Lygia Clark« verlassen, den Eduardo Clark 1973 gedreht hat. Dennoch kann man sich dieser phantasmatischen Körperinszenierung kaum entziehen: Um einen am Boden liegenden Probanden knieen Akteure, die aus ihren Mündern – wie Spinnen aus ihrem Körper – ein speichelgetränktes Garn herausziehen und den Liegenden damit in einen dichten Kokon hüllen. Die prekäre Teilung von Subjekt und Objekt wird im Garngeflecht aufgelöst, im gestischen Einspinnen des passiven Probanden die Inversion von Innen und Außen vollzogen. Zu überzeugen vermögen in der Retrospektive vor allem diese interaktiven Aspekte. Lygia Clark verstand sich im Unterschied zu Performance und Body Art nur als Initiatorin von Prozessen. Am besten gelang ihr das, wenn ihre haptischen Versuchsanordnungen auf eine intersubjektive Körperpolitik abzielten.

(Quelle: Petra Löffler, Lygia Clark: The Inside is the Outside, http://members.magnet.at/springerin/d/springer_2/springer_2_62.htm)