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Franziska Megert
»Arachne-Vanitas«
Die Arbeit gehört mit »Das Spiel mit dem Feuer« (1989) und »Philemon und Baucis« (1993) zu einer Trilogie mit je gleichem Aufbau – 2 Türme aus 3 aufeinander gestapelten Monitoren. In der Gegenüberstellung von Menschenpaaren thematisieren die Arbeiten physische Veränderlichkeit und die nur in der Immaterialität der übereinandergeblendeten Videobilder aufhebbare Distanz zwischen Körpern.
Im Ineinanderfließen der Bilder einer alten und einer jungen weiblichen Gestalt in »Arachne-Vanitas« verlieren diese ihre konkrete Körperlichkeit, wird ihre physische Vergänglichkeit betont. Der »Vanitas«-Gedanke weist vor allem im Barock auf die Scheinhaftigkeit allen Seins. Zugleich spielt die Arbeit auf den antiken Mythos der Arachne an, einer geschickten Weberin, die sich ein Liebesabenteuer der Göttin Athene als Motiv einer ihrer Handarbeiten wählte und von ihr für diesen Hochmut zur Strafe in eine Spinne, ein scheinbar alterloses Tier, verwandelt wurde.