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Allan Kaprow »18 Happenings in 6 Parts« | Der Künstler während der Performance
Allan Kaprow, »18 Happenings in 6 Parts«, 1959
Der Künstler während der Performance | © Kaprow, Allan


 Allan Kaprow
»18 Happenings in 6 Parts«

»Kaprow stellte bei diesem wegweisenden Happening, das er im Herbst 1959 in der Reuben Gallery in New York vorstellte, eine Synthese zwischen seiner Ausbildung in Action Painting und seinem Studium von Cages Partituren und Performances her. Ausgehend von einer sorgfältig konzipierten und akribisch geschriebenen Partitur, erschuf er ein interaktives Umfeld, das das Publikum in einem Maße manipulierte, das so gut wie beispiellos war in der Kunst des 20.Jahrhunderts. Das Publikum bekam Programme und drei geheftete Karten, auf denen es Instruktionen für seine Beteiligung an dem Happening bekam: »Die Performance ist in sechs Teile unterteilt... Jeder Teil besteht aus drei Happenings, die gleichzeitig stattfinden. Ein Glockenschlag wird den Anfang und das Ende eines jeden Teils signalisieren. Am Ende der Performance werden zwei Glockenschläge ertönen... Nach jedem Teilstück sollte kein Applaus gespendet werden, aber Sie können nach dem sechsten Teil applaudieren, wenn Sie wollen.« Diese Instruktionen galten auch dann, wenn Zuschauer aufgefordert wurden, die Plätze zu wechseln und in den Nächsten der drei Räume zu gehen, in die die Galerie unterteilt war.
Diese Räume waren ausgestattet mit halbdurchsichtigen Plastikfolien, die mit Verweisen auf Kaprows frühere Werke in Form von Zeichnungen und Collagen bemalt waren, sowie mit Tafelbildern, auf denen einige Wörter hingemalt worden waren, und mit aufgereihten Plastikfrüchten. (...) Im Gegensatz zu Cage, der die Zuschauer zur Beteiligung ermutigte, weil er seine Kontrollfunktion als Urheber aufgeben wollte, wurden die Zuschauer bei den meisten Happenings von Kaprow zu Requisiten, mit Hilfe derer der Künstler seine Vision in die Tat umsetzen konnte.«

(Quelle: Paul Schimmel, »Leap into the Void: Performance and the Object«, in: Out of Actions: between performance and the object, 1949–1979, MoCA Los Angeles, New York/London 1998, S. 61f.)