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United States, Part 1-4 (Anderson, Laurie), 1983
 
 
 

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Straßenperformerin zur Popikone der Intellektuellenin den frühen 1980er Jahren mit »United States I-IV« ist paradigmatisch. Ihre einzigartige Bühnenshow aus persönlicher Erzählung, technologisch verfremdeter Stimme, medialer Abtastung des Körpers und einem assoziativen Bildpool basiert auf den massenmedialen Erfahrungen einer Generation, die mit der Popindustrie ebenso wie dem Fernsehkonsum aufwuchs.

In Europa war die Integration von Bühnenperformance und Medialisierung widersprüchlicher und konfliktbeladener, kann hier aber auch nur exemplarisch angeführt werden. Die katalanische Truppe La Fura dels Baus inszenierte unter Einsatz maschinischer wie elektronischer Apparaturen in den 1980er Jahren eine Reihe von körperbetonten Spektakeln, in deren Mitte immer wieder der Zuschauer als Zielscheibe der entfesselten Aktionen der Schauspieler stand.[32] Die Truppe ist aber heute dort gelandet, wo sie ursprünglichnicht hinwollte, auf der klassischen Bühne. In diesem theatralischen Panorama[33] darf eine technologisch avancierte Truppe wie die japanischen MultimediakünstlerInnen von Dumb Type (englisch)[34]

 

nicht fehlen, die gegenüber dem ultimativen Körpereinsatz gerade die Medialisierung der Körper in aufwändigen Bühnenaufführungen inszenierten.

Es führt eine klare Linie von den theatralischen Experimenten der »9 Evenings« zu den multimedialen Spektakeln der Rockbands wie auch der internationalen Theaterszene mit William Forsythe, Robert Lepage, Robert Wilson oder der Wooster Group. Die technischen und logistischen Schwierigkeiten der »9 Evenings« zeigen schon früh die bis heute andauernde Ambivalenz gegenüber dem Live-Aspekt von Elektronik, so dass sich viele Regisseure nur zögerlich auf die Unwägbarkeiten technologischer Sets oder gar interaktiver Performances eingelassen haben. Viele Experimente betonten daher immer, aus ideologischen, aber eben auch pragmatischen Gründen, den nicht ergebnisorientierten, sondern prozessorientierten Ansatz. Die Neugier, neues Terrain zu besetzen, bezog sich jedoch nicht nur auf den klassischen Theaterort und ließ etwa den Künstler Alex Hay bereits 1966 sagen: »Ich möchte noch die leisesten Körpergeräusche aufzeichnen, Gehirnströme, Herztöne, Muskeltöne, und diese Aktivitäten, ihre

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