Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathGraham
 
Body Press (Graham, Dan), 1970
 
 
 

icon: previous page

Reagan ein ehemaliger Hollywood- Filmschauspieler zum Präsidenten der Supermacht USA avancierte. Die Frage nach den jeweils veränderten Beziehungen zwischen politischer Macht und dem institutionalisierten Einsatz von Medien verbindet diese verschiedenen historischen Bezugspunkte und leistet ihrer Verknüpfung zu einem einzigen historischen Reflexionszusammenhang Vorschub. Um jedoch zu verstehen, wie Grahams »Cinema« selbst einen solchen Reflexionszusammenhang herstellt und sich in ihm situiert, ist zugleich ein anderer Zugang notwendig: eine Analyse der Funktionsweise des Kinos in seiner gewöhnlichen Form. Nur wenn sich zeigen lässt, dass (nicht dieser oder jener Film, sondern) das Kino in seiner Normalität psychologische Grunddispositionen schafft, die politisch und ideologisch wirksam werden, bedeutet eine Aufhebung dieser Normalität, wie Graham sie betreibt, ein unmittelbares Transparent-Werden dessen, was nach einer historischen Klärung verlangt.

Graham hat selbst darauf verwiesen, dass sich sein »Cinema« auf Konzepte stützt, die von der metapsychologisch orientierten Filmtheorie in den

 

1970er Jahren entwickelt wurden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sein »Cinema« mit einem bestimmten vorgefassten theoretischen Standpunkt oder Konzept einfach identifizierbar wäre. Denn der Gebrauch, den Graham von den filmtheoretischen Konzepten macht, ist durch die entsprechenden Theorien nicht gedeckt. Deshalb kann auch die Kritik, die an diesen Theorien geübt wurde, nicht unmittelbar auf Grahams »Cinema« übertragen werden, doch kann aus der Heterogenität der theoretischen Bezugspunkte die Komplexität des »Cinema«-Projekts und sein Ort innerhalb einer fortlaufenden filmtheoretischen Debatte ersichtlich werden.

Vom »Body Press« zu »Cinema«

Die Weise, in der Graham filmtheoretische Konzepte aufgegriffen hat, lässt sich am ehesten von seinen frühen Film-Performances (1969-73) her verstehen, denen jeweils einfache Aufgabenstellungen zugrunde liegen. [5] Eine herausragende Bedeutung kommt innerhalb dieser Werkgruppe »Body Press« (1970-72) zu, auf das deshalb etwas näher eingegangen werden soll: Zwei Performer befinden sich mit dem Rücken

icon: next page