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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathTransgene Körper
 
TechnoSphere (Prophet, Jane), 1993
 
 
 

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Nähe künstlicher Prozesse im Computer zu Abläufen der Natur suggerierten [50] und in der Terminologie der Artificial Life immer wieder beobachtet werden kann. In diesen Erzählungen der Artificial-Life-Forschung wird die Logik des Lebens von der Materie getrennt und nur mehr als Ordnungsfunktion von Leben begriffen. ›Leben‹ wird hier als strukturordnendes Prinzip begriffen, von dessen materieller Verfasstheit losgelöst und in andere Medien übertragbar projektiert, in welchen ›Leben‹ bzw. emergente Prozesse entstehen können.

Neben Christa Sommerer und Laurent Mignonneau begann auch die Gruppe Biota.org an der Umsetzung ganzer Ökosphären in silico mit ihren »Nerve Garden I« und »Nerve Garden II« zu arbeiten und diese über das World Wide Web zu verbreiten. [51] Ziel der Gruppe Biota.org waren die Herstellung einer neuen Cyberbiologie sowie die Erzeugung von künstlichem Leben im Internet, vergleichbar den Projekten »Turbulence« 1994, »Eden« 1995 und »Future Garden« 1997 des australischen Künstlers und Computerdesigners Jon McCormack.

Mit großem Technikaufwand

 

und Softwareprogrammen der Artificial-Life-Forschung wie z. B. genetischen Algorithmen konzipierte die Medienkünstlerin Jane Prophet 1993 die komplexe interaktive Installationen »TechnoSphere« (1993) [52] im World Wide Web, die innerhalb ihres digitalen Terrains ›künstliches‹ Leben simulierte. Jane Prophet intendierte mit »TechnoSphere«, eine von vielen möglichen Visionen menschlicher Interaktion und Kommunikation in einer global vernetzten Bildwelt zu erproben und zudem die transformatorischen Auswirkungen der Artificial-Life-Forschung auf den Begriff des Lebens zu untersuchen. Daher begann »TechnoSphere« als ›online project‹, [53] welches den Teilnehmern ermöglichte, ›künstliche‹ Lebensformen zu erschaffen und diese in eine virtuelle 3-D-Welt zu senden, in der sie mit Kreaturen interagieren konnten, welche wiederum von anderen Teilnehmern hergestellt wurden. So wurde eine digitale Sphäre mit virtuellen Wesen bevölkert, die jagten, fraßen, sich paarten und fortpflanzten und um das Überleben kämpften. Mit »TechnoSphere« stellte Jane Prophet einen Mikrokosmos her, der den Makrokosmos

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