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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMonströse Körper
 
The Mutant  Genome Project (Piccinini, Patricia), 1994
 
 
 

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weiblicher Monstrosität und ihrer Fähigkeit zur Reproduktion trotz neuer Technologien, die diese (Reproduktions-)Fähigkeiten zu übernehmen scheinen, nicht überwunden ist. Es wird vielmehr deutlich, dass das Monströse des Techno-Sozialen auf das Weiblich-Mütterliche projiziert wird. Dadurch, dass sie das Fürchterlich- Aggressive und Überbordend-Disseminierende dieser techno-organischen Gebilde in Szene setzt, enthüllt sie die Strategien der Verschiebungen psychosozialer Ängste auf den monströsen, sexualisiert oder desexualisierten mütterlichen Körper ohne aber selbst eindimensionale Schließungen zu wiederholen. Obwohl Lee Buls Arbeit klar auf die Reproduktionsfantasien in Bio Engineering und neuen Medien verweist, verortet sie selbst ihre Arbeit in traditionellen Medien, insbesondere in Skulptur und (Video-)Installation. Diese mediale Distanz erlaubt es, das Augenmerk auf den fantasmatischen Aspekt zu richten. Die auffallend glatten, kompakten und undurchdringlichen Oberflächen dieser scheinbar nach außen gekehrten ›Innereien‹ haben bei aller medialen Differenz auch viele fantasmatische Gemeinsamkeiten mit den

 

permanent mutierenden und und fluidisierenden Bildern, wie wir sie aus der Praxis des Morphings kennen, wo es ebenfalls nur noch mutierende Oberflächen ohne ein Innen, ohne Durchlässigkeiten gibt. So wird evident, dass es nicht nur fantasmatische Gemeinsamkeiten zwischen der fetischisierten Cyborgfrau und dem hässlichen Monster gibt, sondern auch, dass der scheinbar so radikale Unterschied zwischen dem verschlossenen Cyborg- und dem offenenen und wuchernden Monsterkörper kein fundamentaler ist.

Die Frau und ihr Monster: Das Geschlecht

Die Dekonstruktion von Monster und göttinnengleichem Model als Produkte derselben Fantasie von perfekter Kontrolle und Unkontrollierbarkeit setzt Patricia Piccinini in Szene. 1994 begann sie mit ihrer Serie »The Mutant Genome Project«, für das sie die 3D animierte Figur »LUMP« (lifeform with relating to genetic engineering and ›consumer medicine‹) kreierte. LUMP bedeutet auf Deutsch Klumpen, Geschwulst, Masse, ist aber bei Piccinini ein kitschiges Puppenwesen aus der Konsumkultur. Es erscheint durch und durch

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