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Themenicon: navigation pathÄsthetik des Digitalenicon: navigation pathEndoästhetik
 
Liquid Views; The Virtual Mirror of Narcissus (Fleischmann, Monika; Strauss, Wolfgang), 1992
 
 
 

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bestehen, da Aussagen über Realität nicht viabel sind. Auf ähnliche Weise vollzieht sich die Konstruktion virtueller Realitäten, in der sowohl die jeweiligen Welterfahrungen wie auch Kenntnis und Vorstellungskraft bei der Selektion und Zusammensetzung von Daten mitspielen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Arbeit »Liquid Views or The Virtual Mirror of Narcissus « (1992) von Monika Fleischmann/Wolfgang Strauss in Zusammenarbeit mit Christian A. Bohn. [11] Ausgehend vom Mythos des Narziss, greifen die Künstler auf die Metapher des Wassers als Spiegel zurück, in dem der Betrachter sich mit sich selbst konfrontiert sieht und in dem sich das digitale Universum reflektiert. Da in dieser Installation das technische Interface als solches nicht bewusst wahrgenommen wird, stellt sich eine starke Simulation oder unbewusste Fiktion ein, bei der reale und virtuelle Räume sensorisch miteinander gekoppelt werden. Das reale Bild des Beobachters, reproduziert im fiktiven Bild des Spiegel-Bildschirms, betont die Dualität zwischen Weltbeobachtung und Selbstbeobachtung (Selbsterkenntnis) und dem sensorischen Spannungsverhältnis zwischen der

 

Immaterialität des Virtuellen und der Materialität des realen Körpers. Diese verschiedenen Realitätsebenen (Exo und Endo) verdeutlichen das Doppelspiel der Endoästhetik.

Der französische Künstler Louis Bec erforscht seit 1970 künstliche Systeme sowie die Beziehung von Kunst, Wissenschaft und Technik. Er betont, dass Künstliches Leben die Verbindung zwischen künstlerischen Experimenten und wissenschaftlichen Visionen unterstreiche. Nach Bec würden die maschinellen KLProzesse zum Entstehen einer neuen Ästhetik der Autonomie beitragen, in der sich die bedeutendsten Produktionen des künstlichen Systems als programmatisch erweisen würden. Diese Ästhetik sei Ausdruck der Interaktionen zwischen verschiedenen Teilen des Systems. Sie übertrage biologische Kenntnisse in den Bereich der Technologie und umgekehrt. Es handle sich um eine Ästhetik, die durch sukzessive Zustände gekennzeichnet sei, die in Form von morphogenetischen Transformationen sichtbar werden; eine Ästhetik der Visualisierung, in der etwas Verstecktes neu zu Tage trete, neu entstehe; es sei eine Ästhetik, die als Prozess zu verstehen sei, da es in

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