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Otto Rössler
»Endophysik – Physik von innen«
[Auszug]
[...] Es wird eine Erweiterung der Naturwissenschaft, die Endophysik, vorgestellt. Nur wenn man sich ausserhalb eines nichttrivialen Universums befindet, ist eine vollständige Beschreibung desselben möglich – zum Beispiel, wenn man dieses Universum im Computer vor sich hat. Die Gesetze, die gelten, wenn man selbst ein innerer Teil ist, sind im allgemeinen andere (die Endophysik ist verschieden von der Exophysik). Gödels Beweis ist das erste Beispiel in der Mathematik. In der Physik ist es nötig, explizite Beobachter in die Modellwelt mit aufzunehmen. Gehirnmodelle sind ein Beispiel. Makroskopische Gehirnmodelle sind jedoch ihrem Wesen nach nicht explizit. Es wird deshalb ein explizites mikroskopisches Universum eingeführt in Form einer eindimensionalen Hamiltonfunktion klassischen Typs, in dem »formale Gehirne« als explizite dissipative Strukturen im Sinne Prigogines existieren können. Die zugehörige Endophysik ist noch weitgehend unerforscht.
Quelle: Otto E. Rössler, »Endophysik – Physik von innen«, in: Die Welt von Innen – Endo und Nano. Ars Electronica, Linz 1992, S. 49–50.