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Hans Peter Feldmann »Alle Kleider einer Frau«
Hans Peter Feldmann, »Alle Kleider einer Frau«, 1974
© Hans Peter Feldmann
Vier Bilder aus einer Serie von 72 S/W Fotografien // Quelle: Werner Lippert: Hans-Peter Feldmann/Das Museum im Kopf, Köln: Verlag der Buchhandlung König 1989, S. 109
 


 Hans Peter Feldmann

*1941 in Düsseldorf. Lebt und arbeitet in Düsseldorf. 1968 gibt Feldmann die Malerei auf und beginnt seine konzeptionelle Auseinandersetzung mit der Fotografie. Zwischen 1968 und 1974 entsteht die Werkreihe »Hefte«, die in ihrem bewusst unkünstlerischen Ansatz mit Ed Ruschas Fotobüchern aus dem gleichen Zeitraum vergleichbar ist. Jedes der in Auflagen von 500 Stück vertriebenen Hefte behandelt ein bestimmtes Motiv – Flugzeuge, Gruppenaufnahmen, Schuhe, Berge, Beinhaltungen u. a. – von dem jeweils eine bis über hundert teils gefundene, teils eigens dafür aufgenommene Fotografien versammelt werden und so als eine Art fortlaufendes, wenn auch fragmentarisches Bildlexikon der Dinge fungieren. Zugleich könnte man sie als Kataloge von Feldmanns ständig anwachsender Sammlung von Postkarten, Privatalben, Zeitungsfotos, Plakaten etc. ansehen. Nach einem vorübergehenden Rückzug aus dem Kunstbetrieb ist auch seit 1986 das Bilderreservoir der Fotografie der Bezugspunkt von Feldmanns Ausstellungen, zahlreichen Künstlerbüchern wie beispielsweise »Voyeur« (1994), »Porträt« (1994), »Die Toten. 1967-1993« (1998) und der von ihm mitbegründeten textlosen Fotozeitschrift »OHIO« (seit 1995). Ästhetische Bewertungskriterien und hierarchische Differenzierungen zwischen Zeitungsfotos, Amateuraufnahmen und künstlerischer Fotografie spielen für Feldmann keine Rolle. Es geht vielmehr um die Erforschung des kollektiven Bildgedächtnisses, um die Suche nach einer Grammatik der Bilder, um eine Form von visueller Wissenschaft unserer fotografisch gefilterten Wahrnehmung der Welt.