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Ed Ruscha
* 1937 in Omaha (Nebraska), besuchte von 1957–1960 das Chouinard Art Institut in Los Angeles. Seine Billboard artigen Gemälde, auf denen sich Worte und Sätze zu typografisch eingängigen Slogans verdichten, greifen in ihrer Ästhetik und ihren Inhalten die Populärkultur der amerikanischen Westküste auf. Seine in den 1960er Jahren entstandenen fotografischen Künstlerbücher übten einen nachhaltigen Einfluss sowohl auf die Concept Art als auch auf die künstlerische Fotografie aus. Die kleinen, als Multiples konzipierten und in der Erstauflage in 400 bis über 2000 Exemplaren publizierten Hefte mit Titeln wie »Twentysix Gasoline Stations« (1963), »Some Los Angeles Apartments « (1965), »Royal Road Test«(1967), »Nine Swimmungpools and a Broken Glass« (1968) unterschieden sich deutlich von Fotobüchern der Autorenfotografen wie Robert Frank und Walker Evans: An die Stelle von nach formalen und inhaltlichen Kriterien gestalteten Bildfolgen tritt bei Ruscha die serielle Aufzählung. Die Fotografien selbst beanspruchen keine künstlerische Qualität, zum Teil delegiert e Ruscha den Akt der Aufnahme, für die künstlerische Fotografie bis dahin von zentraler Bedeutung als Signum der Autorenschaft, an eine automatische Kamera (»Every Building on the Sunset Strip«, 1965) oder an einen Auftragsfotografen (»ThirtyfourParking Lots in Los Angeles«, 1967 ). »Ruschas Bücher«, so Jeff Wall in seinem Aufsatz »Zeichen der Indifferenz: Aspekte der Photographie in der, oder als, Konzeptkunst« (in: Jeff Wall, Szenarien im Bildraum der Wirklichkeit. Essay und Interviews, hrsg. von Gregor Stemmrich, Dresden 1997, S. 375-434), zu, »zerstören das Genre des ›Photobuchs‹, die klassische Form, in der die Kunstphotographie ihre Autonomie erklärte.« Künstler wie John Baldessari, Douglas Huebler, Joseph Kosuth, Jan Dibetts, John Hilliard u.a., die seit dem Ende der 60er Jahre unter dem Label Concept Art gemeinsam ausgestellt wurden, produzierten zeitgleich ähnliche Arbeiten bzw. griffen die vordergründig banale, zum Teil ironisch, zum Teil pseudowissenschaftliche Verfahrensweise Ruschas auf und entwickeln diese weiter. Nicht durch die Degradierung der Fotografie zum schlichten Aufzeichnungsinstrument , sondern über das konzeptionelle Vorgehen und die Wahl der Bildgegenstände wird Ruscha auch zum Bezugspunkt künstlerischer Fotografie. So wird er von Bernd und Hilla Becher als ein Vorbild genannt, ebenso erwähnt wird er von Charles Jenkins in seiner Einleitung zum Katalog New Topographics.